I love to sing!

Pop-Gesangstraining für Jugendliche

Singen kann jede/r?

Œklar, wir haben ja unser Instrument immer dabei, und Singen ist die ursprünglichste musikalische Ausdrucksform der Menschen

leider ist unser Instrument „Stimme“ im Laufe der Evolution und Sozialisation ziemlich verkümmert

Ždeshalb müssen wir erst lernen, die Stimme so zu gebrauchen, also unser Instrument so zu nutzen und zu beherrschen, dass wir eine volltönende, flexible Stimme haben, die auch auf Dauer gesund bleibt

Singen lernen kann jede/r?

na klar, jede/r kann auch jedes andere Instrument lernen, oder?

naja, ein bisschen Talent, bzw. Musikalität ist schon sehr hilfreich, egal welches Instrument ein Mensch lernen möchte

Žauf das Ziel kommt es an: wer sich wirklich weiterentwickeln möchte an seinem Instrument, muss trainieren – das gilt auch für den Gesang

Was soll denn Gesangsunterricht für Popsänger und -sängerinnen bringen?

Wer wirklich gut Popmusik singen möchte, sollte Folgendes haben und können:

ŒHohe und tiefe Töne sollten ohne Mühe und Druck gesungen werden können, damit die Stimme nicht nach drei Songs schon so überstrapaziert ist, dass der Sänger oder die Sängerin im schlimmsten Falle heiser wird oder auf Dauer Stimmbandknötchen bekommt.

Gerade in der Popmusik ist es sehr wichtig, eine gut trainierte Stimme zu haben, denn hier wird oft laut und kraftvoll gesungen (schließlich gibt’s ja meistens eine starke Band, mit der die Frontfrau oder der Frontmann singt!)

ŽDie speech quality, mit der normalerweise nur in der tiefen bis mittleren Lage gesungen wird, wird oft für höhere Töne benutzt, wo eigentlich schon die sogenannte Kopfstimme eingesetzt werden sollte. Letztere muss meist erst ausgebildet werden, damit nicht nur viel Luft und wenig Ton kommt und die hohen Töne trotzdem noch natürlich klingen. Dann bekommt sie durch weitere Stimmqualitäten wie Twang und Belting wieder mehr Volumen, Power und Durchsetzungsvermögen. All das braucht Zeit, weil wir es hier mit Muskelsystemen zu tun haben, die erst trainiert werden müssen.

 

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Um Popmusik zu singen, ist die eigene Stimme gefragt, eine Stimme, die auffällt, weil sie sich von anderen unterscheidet und nicht nur andere imitiert. Das funktioniert in den allerwenigsten Fällen. Was die eigene Stimme ausmacht, zeigt sich erst nach einiger Zeit des Trainings, und langsam kann die Sängerin oder der Sänger immer ausdrucksvoller singen, besser intonieren und die Dinge tun, die sie oder er gerne mit der Stimme tun möchte.

Außerdem ist es sehr wichtig, sich mit Rhythmus und verschiedenen Stilistiken zu beschäftigen, damit die Sänger auch wirklich grooven. Es ist oft richtig schwer, zum Beispiel eine R&B-Nummer zu singen, wenn man gar nicht weiß, was da eigentlich rhythmisch passiert. Also wird im Gesangsunterricht auch das rhythmische Sprechen, Klatschen und Bewegen geübt, damit die schöne Stimme auch wirklich gut groovt.

‘Schließlich kann es auch nicht schaden, sich mit Harmonielehre zu beschäftigen, damit sich die Sängerin und der Sänger mit den übrigen Bandmitgliedern austauschen können, zum Beispiel, welche Akkorde gerade gut passen. Denn Popmusik ist Musik, die man mit mehreren Leuten zusammen macht, auch wenn das aufgrund der Casting-Shows, wo hauptsächlich mit Playbacks gearbeitet wird, keine Rolle spielt (darin zeigt sich übrigens auch der wirklichkeitsfremde Charakter dieser Talentfabriken). Wer sich auskennt mit Noten und Harmonien, hat es außerdem leichter, selbst Songs zu schreiben!